Nussbaum / Junglans regia
Die Europäische Walnuß hat ihre natürliche Verbreitung von Südeuropa bis nach China. Mit einer maximalen Wuchshöhe von 30 m, kann sie einen Stammdurchmesser von bis zu 1,0 m erreichen: Dem Wachstum dienlich sind tiefgründige, lockere, nährstoffreiche Böden und mildes Klima. In seiner Jugend umgibt den Baum eine glatte, graue bis graubraune Rinde, die sich im Alter zu einer tiefrissigen, graubraunen Borke umwandelt. Unter ihr befindet sich der weiße bis grau-weiße, bei jungen Bäumen häufig sehr breite Splint. Er umgibt das relativ harte, zähe, mittelschwere, wenig biegsame Kernholz, das seinen höchst dekorativen Effekt von seiner von dunklen Streifen durchzogenen, grau bis dunkelbraunen Färbung erhält. Unter Lichteinfluß dunkelt es deutlich nach. Schutz durch UV-Absorber ist aber möglich. Färbung wie Struktur des Holzes variieren stark. Sie sind von Herkunft und Alter des Kernholzbaumes abhängig. Die Walnuß produziert qualitativ sehr hochwertiges Holz.
Es ist nur mäßig schwindend und mit allem Werkzeug leicht und glatt zu bearbeiten. Alle Holzverbindungen durch Leimen, Schrauben und Nageln halten gut.
Auch Oberflächenbehandlungen wie Polieren, Beizen und Färben sind an dem Holz sehr gut durchzuführen. Die Filmabtrocknung von Öl - und Polyesterlacken kann bei Nußbaum jedoch gestört werden. Der gleichzeitige Kontakt von Eisen und Wasser erzeugt eine blaue Verfärbung des Holzes.
Obwohl der Nußbaum unter Bewitterung eine nur geringe natürliche Beständigkeit aufweist, ist diese im Trockenen doch recht gut. Daher findet es seine Verwendung hauptsächlich im Innenausbau. Als Furnier im Möbelbau ist es eines der beliebtesten Hölzer. Als Vollholz findet es Verwendung in der Klavierfabrikation, beim Parkettbau, zum Drechseln, sowie bei der Herstellung von Vertäfelungen und Gewehrschäften. Häufig wird auch das Splintholz mitverarbeitet.
Da das Holz in Struktur und Farbe stark variiert, sollte vor der Verwendung bzw. Weiterverarbeitung von Nußbaum (ob als Furnier oder für andere Zwecke) die Charge besichtigt werden.
Neben seiner Bedeutung als Holzproduzent, wird der Baum schon seit dem Altertum als Lieferant der wohlschmeckenden Walnüsse geschätzt. Weiterverarbeitet finden sie nicht nur als Speiseöl, sondern auch in der Seifenfabrikation und bei der Herstellung von Ölfarben Verwendung.
Getrocknete Blätter, Rinde und Fruchtschalen können unter Zusatz von Alaun zum Braunfärben von Holz, Wolle und Haaren genutzt werden.