Kiefer / Pinus sylvestris
Die Verbreitung der Kiefer erstreckt sich von Asien über Europa bis Nordamerika. Über 100 verschiedene Arten sind beschrieben. Wegen ihrer großen wirtschaftlichen Bedeutung, Häufigkeit und Verbreitung in Europa, soll an dieser Stelle ausschließlich von der Gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris), auch Waldkiefer oder Waldföhre genannt, die Rede sein. Sie nimmt in Deutschland ¼ der Waldfläche ein und ist damit, nach der Fichte, der zweithäufigste Baum. Die Kiefer ist eine klassische Lichtbaumart: sie zeigt ausgesprochen schnelles Längenwachstum in der Jugend (zwischen 25 und 50 Jahren).
Die Kiefer ist eine klassische Lichtbaumart: sie zeigt ausgesprochen schnelles Längenwachstum in der Jugend (zwischen 25 und 50 Jahren). Bezüglich ihrer maximalen Zuwachsleistung in den folgenden Jahren, ist dagegen nur noch ein geringer Massengesamtzuwachs zu beobachten. Bei günstigen Umweltbedingungen können die Bäume bis zu 300 Jahre alt werden. Die Kiefer ist ein anspruchsloser, hochstämmiger Nadelbaum. In ihrer Jugend besitzt sie eine rötlich bis gelbgraue Rinde, die sich in späteren Jahren in eine graubraune Borke umwandelt. Diese umgibt einen breiten, rötlich-weißen Splint und einen gelblich bis rotbraunen, unter Lichteinfluß schnell nachdunkelnden Kern. Hier sind die typischen, großen Harzkanäle des Baumes mit bloßem Auge sichtbar.
Kiefer ist ein günstiges, leicht und sauber zu bearbeitendes Holz und wird daher vielfältig eingesetzt. Es ist mittelhart, schwindet mäßig, ist elastisch und besitzt gute Standfestigkeit. Aufgrund seines hohen Harzgehaltes kann es beim Schleifen zur Verharzung feiner Bänder kommen. Auch die sonst gute Verleimungsfestigkeit und Lackfilmausbildung kann über Harzgallen leiden. Dessen ungeachtet besitzt die Kiefer gute Eigenschaften zum Messern wie Schälen und ist leicht spaltbar.
Das Kernholz der Kiefer ist sehr witterungsbeständig und auch im Wasserbau dauerhaft. Ihr Splintholz ist weniger dauerhaft, im Gegensatz zum Kernholz jedoch gut imprägnierbar, wodurch sich Anwendungen in den verschiedensten Bereichen ergeben:
Kiefernholz eignet sich gut zum Möbel- und Innenausbau und als Bauholz für Türen, Fenster, Fußböden, Treppen, Verkleidungen und Vertäfelungen. Ebenso findet man es als Messerfurnier bei Möbeln und Einbauten, als Schälfurnier z.B. für Furnierplatten wie auch als Blindholz für Tischplatten.
Seine Wasserbeständigkeit begründet die Verwendung im Wasser-, Brücken- und Schiffsbau. Auch aus der Papierindustrie ist es nicht wegzudenken.
Kiefernholzspäne wurden schon im Mittelalter wegen ihres hohen Harzgehaltes als Fackeln verwendet.