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Lexikon Baumarktwissen

Lärche / Larix decidua

Larch

Alerce

Mélèze

Die Lärche hat ihr Verbreitungsgebiet in Europa, Asien und Nordamerika. Ursprünglich wuchs sie ausschließlich in alpinen Regionen, aber schon im 16. Jahrhundert wurde das wertvolle Holz auch in niedrigeren Lagen angebaut. Dabei wirkte die Lärche als Pionierpflanze: die Verwesung ihrer im Herbst abfallenden Nadeln führte schnell zu einer Bodenverbesserung (Stickstoffkreislauf), was in Folge anspruchsvolleren Arten wie der Fichte die Biotopbesiedlung ermöglichte.
Bei einem Höhenwachstum bis zu 50 Metern und einem Stammdurchmesser von 1,5 Metern kann der Nadelbaum 600-800 Jahre alt werden.
Lärchen bevorzugen helle, sommerwarme, winterkalte, lufttrockene sowie nebelarme Klimata. Sie sind nur wenig resistent gegen Luftschadstoffe. In Städten und stadtnahen Gebieten ist ihr Wuchs daher häufig schlecht. Der schlanke, kegelförmige Baum entwickelt in der Jugend eine gelbliche glatte Rinde, die sich im Alter zu einer bis 10 cm dicken, graubraunen, tiefrissigen Schuppenborke wandelt. Die Borke umgibt einen schmalen, gelblichen Splint sowie das wertvolle, rötlich-braune Kernholz. Dieses gilt als mittelhart, ist zäh, geradfaserig und zeigt eine charakteristisch ausgebildete Jahresringstruktur. Lärche dunkelt unter Lichteinfluß stark nach. Durch seinen Harzreichtum ist das Kernholz, im Gegensatz zum Splintholz, sehr dauerhaft.
In Holzbild, Färbung sowietechnischen Eigenschaften ähneln sich die verschiedenen Lärchenarten stark. Das dekorative, porenlose Nadelholz ist gut zu bearbeiten, leicht spaltbar (zum Verschrauben empfiehlt es sich vorzubohren) und zeigt eine gute Verleimungsfestigkeit. Als besondere Eigenschaft sei die Säurebeständigkeit dieser Holzart hervorgehoben. Bei der Verarbeitung ist zu beachten, daß Lackfilmausbildung und -haltbarkeit bei der Verwendung von Polyesterlacken z. T. gestört sind (über Harzgallen), das Holz eine ausgeprägte Störung der Zementabbindung verursacht und sich im gleichzeitigen Kontakt mit Wasser und Eisen blau-grau verfärbt.
Das Kernholz der Lärchen ist wetterfest und wird daher als Konstruktionsholz im Außen-, Brücken- wie Grubenbau sehr geschätzt: Fensterrahmen, Eisenbahnschwellen, Pfähle, Garagentore, Fußböden und Schiffsmasten werden aus ihm hergestellt. Aber auch im Ausstattungs- und Möbelbau findet es Verwendung. Industriell wird die Lärche zu Schnittholz und Furnieren verarbeitet. Wegen des optischen Reizes wird dabei gerne das Splintholz mitverwendet.