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Rohrleitungen in Wänden und Böden

Beim Einbau oder Umbau eines Bades oder Küche sind gelegentlich auch neue Wände zu ziehen. Dabei handelt es sich nicht nur um Leichtbauwände sondern unter Umständen auch um Zweischaliges Mauerwerk.
Sofern die Planung und die räumlichen Gegebenheiten es erlauben, lassen sich Rohrleitungen am einfachsten hinter einer Wandverkleidung verbergen. Die Vorwandbauweise und die Schlitzbauweisen sollen hier beschrieben werden.

Praxis, eine Lattenkonstruktion anbringen

Die zusammengesetzten Rohrleitungen an der Wand befestigen.

Dann Latten oder Kanthölzer, die etwas stärker sind, als die dickste Leitung, so zuschneiden, daß sie von der Decke bis zum Boden reichen. Das erste Kantholz muß von der Decke bis zur obersten Leitung reichen. In der gleichen Flucht muß ein 2. Kantholz von der untersten Leitung, bis zum Boden montiert werden. Dabei ist darauf zu achten, daß alle Dachlatten parallel zueinander verlaufen und der Abstand so eingehalten wird, daß die Sperrholz- oder Gipskartonplatten genügen Auflagefläche besitzen, damit diese später angeschraubt werden können.
Bei der Befestigung der Kanthölzer muß darauf geachtet werden, daß sie in Abstand von 1 m, mit dem Mauerwerk verbunden werden. Zuerst die Bohrungen in die Kanthölzer setzen. Danach Bohrungen auf das Mauerwerk übertragen und darauf achten, daß bei der Anzeichnung das Kantholz exakt senkrecht sitzt (Wasserwaage). Mauerwerk mit einem Bohrhammer bearbeiten und in die Bohrlöcher Mauerdübel stecken.

Tip:
Beim Anzeichnen zu zweit arbeiten. Der Dübeldurchmesser sollte 10 mm betragen, die Bohrlochtiefe ca. 6 cm. Die Schraubenlänge sollte die Dicke des Kantholzes + 5 cm betragen.
Sind die Wände mit der Unterkonstruktion versehen, können die Verschalungsplatten angebracht werden.

Rohre mit Sperrholz verkleiden
Man muß nicht unbedingt die gesamte Wand verkleiden, wenn Rohre unsichtbar gemacht werden sollen. Oftmals werden die Rohre nur mit Sperrholz verkleidet. Liegen die Rohre relativ nah am Boden, wäre es unsinnig, kostbaren Wohnraum zu verschwenden. Bei dieser Konstruktion entsteht eine Stufe/Ablagefläche. Eine 25 x 25 mm starke Leiste wird knapp oberhalb der höchstverlaufenen Leitung montiert an der Wand montiert (gleich Arbeitsschritte wie oben beschrieben).
Diese Leiste muß exakt parallel zum Boden verlaufen. Eine Bodenleiste wird im gewünschten Abstand zur Wand, parallel zum Mauerwerk angebracht. Nun muß ausgemessen werden wie breit die Sperrholzstreifen sein müssen, um die Rohre rechtwinklig zu verschalen. Mit einer KreissägeKreissaege die Sperrholzstreifen zuschneiden.
Danach die Sperrhölzer mit den Leisten vernageln. An der Stelle, wo die Platte aufeinander treffen, mit einer Wasserwaage prüfen, ob sich beide Platte im Lot befinden (jetzt kann noch korrigiert werden). Ist alles im Wasser können die Platten miteinander vernagelt werden.

Rohre unter Putz verlegen
Will man keine Raumeinbußen hinnehmen, müssen die Leitungen unter Putz gelegt werden. Den geplanten Leitungsverlauf mit 2 parallelen Bleistiftstrichen am Mauerwerk anzeichnen. Die Linien müssen etwa 10 cm auseinander sein (je nach dem, wieviel Rohre verlegt werden müssen).
Zwischen den Linien wird nun mit dem Fäustel und Pitscher eine Nut schlagen (es kann auch mit einem Bohrhammer mit Meißelaufsatz gearbeitet werden). Die Nut muß so tief sein, daß die Leitung ca 5 mm tief versenkt wird.

Achtung:
Tragendes oder aussteifendes Mauerwerk darf nicht ausgestemmt werden. Nun können die Leitungen mit Schellen in der Wandführung befestigt werden.

Oberhalb und unterhalb von Fittings und Absperrventilen kurze Leitungsstücke mit Schrauben und Dübeln in dem aufgestemmten Kanal anbringen. Eine passend zugeschnittene Deckplatte aus Sperrholz oder Hartfaserplatte, an der dafür vorgesehenen Stelle festschrauben und den Leitungskanal mit Putzmörtel füllen. Diese Sperrholzplättchen dienen später als Zugang, wenn Fittinge undicht werden sollen.
Kunststoffleitungen vor dem Verputzen mit Papier oder Filz umwickeln, um Fließgeräusche zu dämmen.

Siehe:

Rohrbefestigungen an Mauerwerk