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Jahresheizwärmebedarf

Wie wird der Jahresheizwärmebedarf ermittelt:

Form und Volumen des Gebäudes bestimmen den zulässigen maximalen Jahresheizwärmebedarf QH max. Er berechnet sich aus der Umfassungsfläche A (Außenmaße) und dem Bauwerksvolumen V. Demnach gibt es energetisch günstige und weniger günstige Gebäudeformen.
Der zulässige max. Jahresheizwärmebedarf hängt von der Gebäudeform ab. Die Kugel hat das günstigste Verhältnis von Außenfläche zu Volumen

Die Umfassungsfläche A ist die Summer aller wärmeübertragenden Außenflächen im m2:

A = ADach + AWand + AFenster + AGrundfläche (Kellerdecke) + ......

Bauwerksvolumen V = die Fläche umschließendes Volumen in m3.

Der Jahresheizwärmebedarf läßt sich allgemein auf das Gebäudevolumen beziehen:

H max = QH max / V

H max bezieht sich also auf das Volumen des Gebäudes und berechnet sich wie folgt:

H max = 13,82 + 17,32 x (A/V) in kWh/(m3a)

Oder der Jahresheizwärmebedarf wird bei einer lichten Raumhöhe bis 2,6 m auf die Gebäudenutzfläche bezogen:

Q´´H max = QH max / AN
AN = 0,32 x V

Q´´H max = Q´H max / 0,32
in kWh/m2a)

Nach der Berechnung des max. zulässigen Heizwärmebedarfs werden die einzelnen Energieverlust- und -gewinnquellen berechnet. Diese wiederum fließen in den Jahresheizwärmebedarfs des Neubaus ein. Folgende Bedarfsermittlungen gilt es zu berücksichtigen:

Der Transmissionsbedarf QT:

Über sämtliche Außenflächen entweicht Wärme. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Wärmebedarf.






QT = 84 x (kW x AW + kF x AF + 0,8 x kD x AD + 0 ,5 x kG x AG + ...) kWh/a
d.h. QH mit QS ermittelt oder

QTeq = 84 x (kW x AW + kFeq x AF + 0,8 x kG x AG + 0,5 x kG x AG + .....)
d.h. QH ohne QS ermittelt oder

Der Lüftungswärmebedarf QL:

Durch Fenster und Türen entweicht beim Lüften Wärme. Zusätzlicher Wärmebedarf entsteht.

QL = 0,34 x b x VL kWh/a

Mit festgelegtem Wert für den Luftwechsel b = 0,8
und belüftetes Volumen VL = 0,8 x V
QL = 22,85 x VL

Mechanisch betriebene Lüftungsanlagen sind in dieser Berechnung nicht berücksichtigt.

Elektrische Geräte (Herd, Kühlschrank, Kopierer, Glühlampen etc.) und die Bewohner des Gebäudes erzeugen Wärme. Dieser Wärmegewinn wird berücksichtigt.

Die internen Gewinne QI:

QI = 8,0 x V in kWh/a

Bei Büro- und Verwaltungsgebäuden:
QI = 10,0 x V in kWh/a







Die solaren Gewinne QS:

Ausrichtung und Art der Glas- und Wandflächen sowie die Sonneneinstrahlung, je nach Himmelsrichtung, bringen Wärmegewinne. Bei gleicher Fensterqualität gilt die Formel:

QS = 0,46 x gF x (INORD x ANORD + ISÜD x ASÜD + ...)

Nun läßt sich der Jahresheizwärmebedarf mit den Gewinnwerten relativ einfach berechnen. Für den Wärmebedarf QH werden alle Wärmeverluste addiert (QT + QL) und mit dem Faktor 0,9 multipliziert. Davon wird die Summer aller möglichen Wärmegewinne (QI + QS) abgezogen.

QH = 0,9 x (QT + QL) - (QI + QS) in kWh/a

Zum Schluß folgt die Berechnung der Anforderungen nach WSVO III:

Der errechnete QH-Wert wird entweder auf das Gebäudevolumen bezogen oder bei lichter Raumhöhe < 2,6 m auf die Gebäudenutzfläche bezogen. Dieser Wert muß unter dem anfangs bestimmten max. Jahresheizwärmebedarf (Q´H max oder Q´´H max) liegen.

H < Q´H max oder
Q´´H < Q´´H max